Entwicklung aus Sicht der Anleger

Grundsätzlich ist es natürlich nicht ganz einfach, die Leistungsbilanz von Schiffsfonds mit allgemeinen Worten zu beschreiben. Genau wie in anderen Branchen auch muss man dazu zum einen den Markt allgemein, zum anderen ganz spezifisch einen einzelnen Anbieter betrachten. Für einzelne Fondsgesellschaften ist es natürlich schwer, sich einem allgemeinen Trend im Markt zu entziehen. Trotzdem kann es sein, dass zum Beispiel die Raten für Container- und Frachtschiffe für einen relativ langen Zeitraum sehr niedrig sind, während einzelne Fonds für Spezialschiffe hohe Gewinne erzielen, da es in dieser Nische nur wenig Wettbewerber gibt.

In den vergangenen Jahren haben sich auf diesem Markt interessante Entwicklungen ergeben. Die Summe des Eigenkapitals, das Mitte der 90er Jahre im Durchschnitt Jahr für Jahr in den Fonds der Schiffsbranche platziert wurde, lag in der Regel um die 1,5 Milliarden Euro. Bis zum Jahr 1999 sank dieses Volumen um etwa ein Drittel, drei Jahre später hatte sich der Markt hingegen wieder ein wenig erholt und die Summe lag schon wieder bei 1,3 Milliarden Euro.

Durch die zunehmende Globalisierung wurde die Geldanlage in Form von Fracht- oder Containerschiffen in den folgenden Jahren immer beliebter. Da immer größere Warenmengen vor allem von Asien nach Europa und Nordamerika transportiert wurden, waren die vorhandenen Transportkapazitäten in fast allen Bereichen stark nachgefragt. Diese Nachfrage sorgte für steigende Preise und somit für steigende Renditen, dadurch interessierten sich immer mehr Investoren für diesen Markt. Zwischen 2002 und 2007 stieg das gesamte Fondsvolumen im Schiffsbeteiligungsmarkt von etwa 3,8 Milliarden auf mehr als sieben Milliarden Euro an. Damit wurden Fonds aus diesem Bereich zum zweitstärksten Segment im Gebiet der geschlossenen Fonds; nur Immobilienfonds warben noch höhere Summen ein.